Die Basis der therapeutischen Arbeit sind die sozial-emotionalen Entwicklungskompetenzen, die neurotypische Kinder in der Regel in den ersten sechs Lebensjahren entwickeln. Kinder mit Autismus haben durch ihre neurobiologischen Unterschiede manchmal Schwierigkeiten, all diese Kompetenzen zu meistern. Sie sind jedoch die Basis für jedes weitere Lernen: Wenn ich nicht reguliert bin (überdreht oder unterstimuliert und selbstversunken) und meine Aufmerksamkeit nicht fokussieren und mit einer anderen Person teilen und mit ihr auf irgendeine Art kommunizieren kann, ist soziales Lernen unmöglich. Daher liegt der Fokus bei jungen Kindern oder auch älteren Personen mit Beeinträchtigungen in diesen Bereichen auf der Förderung dieser Basiskompetenzen. Ist diese Basis vorhanden, kann mehr kognitiv und gezielt an bestimmten Fähigkeiten gearbeitet werden. Parallel und vermehrt gegen Ende der Therapie stehen dann auch allgemeine (nicht Autismus spezifische) Ziele im Vordergrund. Die Basis dafür wird jedoch in der Entwicklungsförderung und dem Aufbau von Kompetenzem gelegt.
Ganzheitliche Förderung der funktionalen emotionalen Entwicklungskompetenzen
Vorsprachlich:
Methoden:
Skillstraining - gezielter Aufbau von Fähigkeiten
Gefühle bei anderen erkennen und verstehen
Emotionsregulation: Umgang mit schwierigen oder zu intensiven Gefühlen lernen
Flexibilität,
Handlungsplanung und Selbstorganisation
Methoden u.a.:
Reifung und Entwicklung über die Lebensspanne
Methoden:
Autismus als neurobiologische "Grundausstattung" wirkt sich auf ganz verschiedene Aspekte des Menschseins aus: Vom Denken, Wahrnehmen, Fühlen, Kommunizieren, sozialen Interagieren bis hin zum Handeln, den Interessen und der Motorik. Daher ist Autismustherapie - ganzheitlich verstanden - eine sehr komplexe Hilfeform, die auf dem Wissen aus verschiedenen Fachdisziplinen basiert. Eine multimodale Therapie integriert verschiedene Autismus spezifische und allgemein therapeutische Ansätze, um dem unterschiedlichen Bedarf von Menschen mit verschiedenen Formen und Schweregraden von Autismus/ASS und in verschiedenen Lebensabschnitten gerecht zu werden. So individuell, wie jeder Mensch mit Autismus ist, so individuell muss und sollte daher auch der Therapieplan sein, der die Basis für die therapeutische Arbeit darstellt.
Menschen sind soziale Wesen - ja, auch Menschen mit Autismus/ASS! :-) Ihr Rückzug in die eigene Welt und die Meidung sozialer Kontakte ist nicht "angeboren" und primär, sondern sekundär und geschieht mehr aus Hilflosigkeit, Überfroderung und Magel an Alternativen. Lernen und Entwicklung geschieht immer in Beziehung mit anderen Menschen, mit denen wir affektiv (emotional) verbunden sind. In der Therapie liegt daher der Fokus auf dem Erleben von Freude und Sinnhaftigkeit in Beziehungen und dem "wecken" der "sozialen Bahnen" im Nervensystem.
In der Therapie geht es nicht nur um die Schwiergkeiten oder "Defizite", sondern ganz besonders auch um die individuellen Ressourcen und Stärken. Was kannst du gut? Woran hast du Freude? Was gibt dir Kraft? Was für ein Mensch möchtest du sein? Mit welchen Fähigkeiten und Qualitäten kannst du dich in deinem sozialen Unfeld und in der Gesellschaft einbringen? Welche Stärken kannst du z.B. für einen Beruf nutzen? Was schätzen andere Menschen an dir? Wie kannst du dein Leben selbstbestimmt gestalten?
Meine therapeutische Arbeit basiert auf einem ganzheitlichen, humanistischen Menschenbild und einem entwicklungs- und ressourcenorientierten Ansatz.
Es ist mir wichtig, die autistische Symptomatik in einem sinnhaften Kontext als Bewältigungsstrategie für eine andere Art der Informationsverarbeitung zu sehen und nur insofern als veränderungsbedürftig, wie daraus ein Leidensdruck für die Betroffenen bzw. ihr Umfeld entsteht, ihre Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft eingeschränkt ist und sie ihr Recht auf Selbstbestimmung und Partizipation nicht ausüben können.
Mein Verständnis von Autismus orientiert sich am bio-psycho-sozialen Modell im Sinne einer Wechselwirkung von biologischen, Personen- und Umweltfaktoren, weshalb die Therapie neben Klienten orientierten Maßnahmen auch die Familie und das erweiterte Umfeld (z.B. Schule) miteinbezieht. Insbesondere in der Frühtherapie sind Eltern wichtige Partner im therapeutischen Prozess und werden als Fachleute für Ihr Kind auf Augenhöhe aktiv in die Therapie miteinbezogen.
Psychologische Praxis für Autismustherapie
Brauhausstraße 24
35452 Heuchelheim